See You On The Moon – Songs For Kids Of All Ages :: Sampler & Compilations

Liebe Eltern, sicher haben auch Sie sich schon Gedanken über die musikalische Früherziehung ihres Kindes gemacht. Was kann ich tun, wenn ich meine Kleinen nicht mit dem „Schnappi‘-Song. mit Zuckowskis Greatest Hits und Kinderliedern im breiigen Keyboard-Sound abfüttern will? In Indiepop-Etternhäusern hat sich SAMPLER & COMPILATIONS

seit einigen Jahren eine neue Lesart von Kindermusik durchgesetzt (ihr ist im weitesten Sinne auch Ekkehard Ehlers‘ Zusammenstellung Childish Music vom vergangenen Jahr verpflichtet, und diese geht so: Kinder können mit allen Arten von Musik und Sound umgehen, man muß sie nur mitnehmen auf die magical mystery tour durch die weite Welt der Popmusik. Also wird emsig kompiliert, die Beatles und die Beach Boys gehören dazu, Kraftwerk („Die Roboter“) und Andreas Dorau („Großer Bär, kleiner Bär“), afrikanische Lieder, Reggae oder die Spielzimmer-Odysseen von Harald „Sack“ Ziegler. Das Paper Bag Label aus Toronto beteiligt sich am Wettbewerb um die beste Kindermusik nun mit einer 17-Track-Zusammenstellung unter dem Titel See You On The Moon. Der Titelsong geht so: „Maybe I’ll be an astronaut and work for NASA, maybe I see you on the moon“, davon singen die kanadischen Great Lake Swimmers und von Hühnern und Kühen und einem Traktor, sie können Geräusche machen und kennen fast so schöne Harmonien wie die Byrds. Es gibt aber auch Singalongs aus vielen Kinderkehlen auf polternden Big Beats („24 robbers getting through my doors“ -Apostle Of Hustle), leise Wiegenlieder von Sufjan Stevens und Mark Kozelek, Kid Koala (featuring Lederhosen Lucil) öffnet eine Rappelkiste mit Rawummmmms, die Fembots spielen einen quäkenden Beefheart-Blues, Broken Social Scene fliegen auf sanften Streichern ins Kinderparadies. Wem das nun gefallen soll? Im Zweifelsfall uns Alten (Untertitel der CD: „Songs For Kids Of All Ages“). See You On The Moon ist vor allem ein Album von verdächtig hohem pädagogischen Wert für Erziehungsberechtigte: Erstens, weil es uns erzählt, was wir für Kindermusik halten. Zweitens, weil es ein prima Muntermacher für die ersten gemeinsamen Homerecording-Versuche zu Hause ist.

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