Sean Paul – The Trinity

Der Vorgänger Dutty Rock hat Sean Paul Henriques nicht zuletzt deshalb zum Popstar gemacht, weil ersieh mit ganz, ganz vielen Leuten eingelassen hatte, die seinen Crossover-Appeal verstärkten: Beyonce, Tony Touch, Rahzel, Sasha, um nur einige zu nennen. Dieses Mal muß man bis Track 14 warten, bis es zu einem der wenigen Gastauftritte auf dieser Platte kommt. Für „Connection “ hat der Don des Dancehall eine reizvolle Verbindung zum amerikanischen R’n’B-Duo Nina Sky aufgebaut. Ansonsten ist er selbst Star der Show. Sean Paul hat scheinbar auch genug zu erzählen. Die Art und Weise, wie er sich entspannt und gleichzeitig konzentriert auf verschiedene Backingtracks einlassen kann, ist nach wie vor unerreicht. Die Musik stammt ausschließlich aus der Feder von jamaikanischen Produzenten, die in Kingston und Umgebung arbeiten. Eine Wahl, die man durchaus als Treuebekenntnis zu den eigenen Wurzeln werten darf. Unabhängig davon jongliert der Deejay mit diesem Album: Es geht ihm um die Dreieinigkeit von innovativem Klang, Hardcore-Haltung und Hörbarkeit. Im formidablen „Send It On “ ist ein eigenwilliges metallisches Loop enthalten, das den Hörer vor Freude wahnsinnig macht. „Give It Up To Me“ ist konventioneller arrangiert, gefällt aber gerade ob des melodischen Singsangs. Schließlich werden auch Fans bedient, die diesen Mann über „Get Busy“ kennengelernt haben und auf Clubmusik schwören. Sie werden mit „Straight Up“ nicht enttäuscht. Der Drahtseilakt ist gelungen. Sean Paul macht irgendwie was Neues, ohne ganz auf vertraute Elemente zu verzichten. Da die Songqualität stimmt, kann man dieses Album nur als wichtiges Stück Kulturbotschaft feiern.

www.seanpaul.com