Scuba :: Personality

Nicht mehr ganz so überraschend: Scuba macht jetzt Rave-Pop. Das Wort mit D will hier keiner gehört haben.

Die „Elektro“-nisierung der Bassmusik hat viel dafür getan, dass vermehrt 120 bpm und gerade Vieren vorherrschen, wo vorher dezente Wobbels und dumpfe Subbässe ihr Zuhause fanden. Auch bei Hotflush-Boss Paul Rose alias Scuba war das seit dem sensationellen zweitem Album Triangulation festzustellen. Als SCB widmete er sich erstmals glasklarer Housemusik und experimentierte mit seinem Sound. Die „Adrenalin“-EP ist der Grund, weshalb man mit der Musik auf dem neuen Album rechnen konnte. Peaktime-anpeilende und Arme-durch-die-Luft-werfende Ravespielchen mit gewollt cheesigem Ton und höchst unsubtilen Verweisen an die 90er-Jahre. Ein Hit. Die 60 Minuten, in denen man von purer Freude beschallt wird, machen anfangs eine Menge Spaß, selbst größtmöglicher Dancefloorkitsch wie „NEIBUTU“. „The Hope“ als Vorabsingle ist (vor allem textlich) wohl die dickste Hose, die Rose je getragen hat. „I got the sex / I got the taste / I got the system“ und „Tulips“ ist so eine 808-Ballade, wie sie eigentlich nur auf Platten wie diese gehört. Das Einzige, was noch irgendwie an alte Zeiten denken lässt ist „Cognitive Dissonance“, dessen geduldiger Drum’n’Bass-Beat allerdings direkt aus den 90ern entsprungen zu sein scheint. Über die Halbwertszeit lässt sich indes streiten. Der Vorgänger wird nicht zu toppen sein, gerade aufgrund der völlig anderen Thematik kann man den Vergleich allerdings auch getrost stecken lassen und sich von dem (wenn auch kurzfristigen) Spaß einfach überrollen lassen.

Key Tracks: „Underbelly“, „Cognitive Dissonance“, „Action“