School Of Seven Bells – Alpinism

Man kann Ben Curtis schon verstehen. Er wollte nicht mehr Teil von Secret Machines sein, einer Band, bei der es letztendlich immer um das große Rockding ging. Er zieht sich lieber mit den bezaubernden Deheza-Schwestern ins stille Kämmerlein namens Heimstudio zurück. Die Damen kennt man. Alejandra hatte den Secret-Machines-Track „Faded Lines“ mit ihrem Gesang verschönert, Claudia half ein bisschen bei Scott Herren (Prefuse 73) aus. Zusammen erinnert das Trio nun an die ätherischen und introvertierten Experimente der Indie-80er. Namen hat man schnell parat: My Bloody Valentine ohne den Geräuschwahn, Cocteau Twins ohne die Düsternis, Lush ohne Schrammelgitarren. Das ganze Shoegazer-Ding eben, zusätzlich mit einer magischen Dosis Appalachen-Folk, Krautrock und Techno drin. Höhepunkt des AIbums ist die elfminütige Traumseance „Sempiternal/Amaranth“, durch die sich die Ladys traumwandlerisch wie im Halbschlaf bewegen, dabei irgendwo zwischen Björk und den bulgarischen Chören andocken, während der Beat im Hintergrund sanft auftupft. Wie gesagt: Man kann gut verstehen, warum Curtis nur noch das wollte.

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