Savath & Savalas – Apropat Warp/Zomba
Scott Herren Prefuse 731 begründet das Genre des hispanisierten Post-Folk.
Der Name ist nicht völlig unbekannt. Je ein Album und eine EP hat Scott Herren schon unter dem Namen Salvath & Savalas beim elektronischen Nischen-Indie-Label Hefty veröffentlicht. Dabei verließt er das angestammte Gebiet des HipHop und der Beats, um atmosphärische Geräuschkulissen mit Folk-Charakter zu entwickeln. Mit apropat erfährt diese Tendenz jetzt eine neue Wendung. Herren lebt ja seit kurzer Zeit in der Nähe von Barcelona, wo er damit begonnen hat, seinen Familienstammbaum zu erkunden. Bei dieser Gelegenheit kam er verstärkt mit spanischer und lateinamerikanischer Musik in Kontakt. Seine Mitbewohnerin Eva Puyuelo Muns spielte ihm katalanische Liedermacher wie Joan Manuel Serrat vor, Scott Herren zog dazu brasilianische Musik von der Festplatte. Plötzlich hatten die beiden die Idee, auf dieser Grundlage ein eigenes Album aufzunehmen, das mit apropat nun vorliegt. Beim Durchhören schließt man fast zwangsläufig die Augen und fühlt sich in eine ländliche Finca versetzt. Es ist Sommer, und die Hektik des modernen Lebens findet woanders statt. Dazu erklingen viele landestypische Akustikinstrumente und der zarte Flüstergesang von Puyuelo Muns. der in bestimmten Momenten an Laetitia Sadier von Stereolab erinnert. Das Ganze hätte wahrscheinlich überhaupt keine Rhythmik, hätte man die Bänder nicht nach Chicago geschickt, wo John Herndon und John McEntire von Tortoise entspannte Grooves darüberlegten. Sicher hat es derartige Produktionen schon unter den Vorzeichen des Post-Rock gegeben, doch hatten die keine spanische Stimme. Und die macht dieses Album von Savath & Savalas zu einem gelungenen exotischen Experiment.
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