Sarah McLachlan – Afterglow
Ist das wirklich schon so lange her? Vier Jahre seit dem Live-Album mirrorball und sieben seit dem Bestseller surfacing? Platten, mit denen die Kanadierin Ende der Neunzigerzum Superstar aufstieg und die Hand in Hand mit dem Erfolg des von ihr initiierten Lilith-Fair-Festivals gingen. Eine Art Lollapolooza von Frauen für Frauen, das sämtliche Zuschauerrekorde brach. Doch damit will die 35-Jährige nach Album- und Babypause nichts mehr zu tun haben. Schließlich hat man sie für ihr frauenbewegtes Engagement zu oft als Emanze gar gescholten. Also folgt jetzt der klare Bruch mit der Vergangenheit und die Verweigerung gegenüber dem feministischen Aktivismus. Was nicht heißt, dass sie auch ihren musikalischen Ausdruck verändert hätte, afterglow, und das ist der einzige und zugleich größte Vorwurf, den man diesem Album machen muss. klingt exakt wie sein Vorgänger. Das ist tiefromantische, oft schwelgerische Popmusik, sehr ruhig, sehr getragen und introvertiert. McLachlan gibt den entrückten Engel, der wie in Trance Intimitäten aus seinem Privatleben auftischt und mit seinem esoterischen Bombast nicht selten an Kolleginnen wie Enya oder Sinead OXonnor erinnert. Spirituelle Begegnungen der dritten Art, die immer dann am spannendsten sind, wenn McLachlan nicht ganz so triefend vor sich hinschmachtet, sondern wie in „Fallen oder „Train Weck“ auch mal aufs Gaspedal tritt und ein bisschen Power und Dynamik versprüht. Tut sie das nicht, klingen die Songs oft ähnlich selbstgefällig wie die auf dem letzten Werk von Dido.
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