Sarah Mc Lachlan – Fumbling towards Ecstasy

Es gab eine Zeit, da war Sarah McLachlan ein Mauerblümchen. Mit schlechtem Make-up, pummeliger Figur, unvorteilhaften Samtkleidern, langen roten Locken und einer merkwürdigen Vorstellung von Liebe. Nämlich als spirituelles, sakrales, fast religiöses Happening. Etwas, für das man leiden muss, das den Sinn wie das Ziel jeden Lebens darstellt und das-so singt sie in „Ice Cream„-letztlich sogar besser als Speiseeis ist. Unnütz zu sagen, dass Madame zu diesem Zeitpunkt ein kleines Problem hatte und sich auf ihrem dritten Studio-Album denn auch vorzugsweise selbst zur Ekstase bringt -mit 13 Stücken, die hier erstmals in remasterter Fassung vorliegen und zeitlos schön klingen. Und die allein deshalb nach wie vor zu den besten zählen, die McLachlan in ihrer langen, momentan brachliegenden Karriere (seit 2003 ist sie ausschließlich Mutter) aufgenommen hat: eine Mischung aus schwelgerisch verträumtem Piano-Pop, druckvoll-dichtem Alternative Rock, zarten Electronica-Sprengseln, ein wenig New Wave und Jazz sowie jeder Menge gefühlvoller Leisetreter. Die überschreiten, wie im Falle von „Good Enough“ und „Fear“, auch schon mal die Grenze zur gähnenden Langeweile, sind aber längst nicht so befremdlich wie Sarahs Vorstoß in den Engels-und Elfen-Gesang, geschweige denn ihr Hang zu esoterisch-mystischen Texten. Zumal sie immer dann am besten ist, wenn sie wie in „Possession“ oder“Plenty“einfach kraftvoll los rockt und sich als Singer/Songwriterin mit Ecken und Kanten präsentiert. Wie auf der Bonus-Disc „The Freedom Sessions“, die neun Outtakes aus den FUMBLiNG-Aufnahmen enthält. Auf einer weiteren DVD gibt es das Ganze dann noch als Liveversion, angereichert mit Videos und Bildergalerien.

>» www.sarahmclachlan.com