Sampa The Great
The Return
Ninja Tune/GoodToGo (VÖ: 13.9.)
Selbstbewusstsein ist selten so gut vertont worden wie auf diesem Soul-, Funk- und R’n’B-Trip der großen Künstlerin.
Geboren in Sambia, aufgewachsen in Botswana und über den Umweg USA jetzt in Australien gelandet. Dass in der Brust der 26-jährigen Rapperin Sampa Tembo, die sich völlig zu recht „The Great“ nennt, mehr als ein Herz schlägt, macht sie immer wieder deutlich, aber auch, dass sie nicht nur Positives über die Welt zu erzählen hat.
AmazonAuf ihrem letzten Mixtape BIRDS AND THE BEE9 (2017) verarbeitete sie das Leben in einem Land, in dem sie sich nicht willkommen fühlte, deshalb greift sie für ihr offizielles Debüt nach eigenen Aussagen auf Musiker zurück, die sie lieben, mit denen sie sich zu Hause fühlen kann, steckt ihre Eltern in ihre Musikvideos und feiert sich und ihre Kultur.
Funky und entspannt sind die meisten der staubigen Beats, auf denen sie wie Ms. Lauryn Hill lässig zwischen Rap und Gesang wechselt und sich eine Zeitmaschine baut, um ihre Jugend nachzuerleben. Das treibende „OMG“, bei dem Klangkörper rascheln, Hände klatschen, ein hibbelig stapfender Beat und Bläser-Samples den bellenden Gesang nach vorne peitschen, ist für Sampa eine Erinnerung an die Musik ihrer Kindheit.
Mühelos springt sie zwischen Soul, Jazz, Rap und Funk, zentriert sich dabei aber immer wieder darauf, dass sie weiß, wer sie ist und was sie kann. „Final Form“ mit seinem mächtigen Old-Skool-Soul-Beat ist Ansage und Warnung. („It’s like I’m born great / I might final form in my melanin“). Ein so selbstbewusstes und starkes Album lässt hoffen, dass Sampas final form nicht mehr lange auf sich warten lässt.