S.P.Q.R.T. – Record

Man kann daran zweifeln, ob S.P.Q.R.T. die ihnen eigene Energie richtig kanalisieren. S.P.Q.R.T., so ließen die beiden Manner hinter dem Bandnamen – Carl Blend und Howard Lespie – verlautbaren, bedeute „Sono pazzi questi Romani“, also „Die spinnen, die Romer“. Und weil bei dieser Reminiszenz an Asterix & Obelix die Existenz des „Ts noch nicht geklärt war, wurde flugs nachgelegt: Das „T stehe für „totale Teeverweigerung ; sie seien, so Blend und Lespie weiter, passionierte Kaffeetrinker. Kann ja sein, macht aber auch nichts. Denn ihr aktueller Tonträger, so kurz wie wahr mit record betitelt, duftet nicht nach braunen Bohnen, sondern nach diversen Bieren und maskulinem Schweiß. RECORD ist in erster Linie Rock. Spreizbeinrock gar – und zwar keiner mit hängenden Eiern, viel eher einer, der mit straffem Scrotum daherkommt. Zwischen die Riffs und Rhythmen von „Always In Me‘ passt. dann der Arbeit von Queens Of The Stone Age nicht unähnlich, kein halber Schluck Bier; ähnlich krachledern und auf dem Gitarrenbrett gegerbt ist „Eastern Action Hero“, und zwischendurch spielen S.P.Q.R.T. auch mal ansatzweise Dronerock: „Alpengluehn“ klingt nach dem Motorengeräusch altmodischer Flugzeuge und hat an- und abschwellende Propellergesänge. Bevor dann, etwas bleierner als zuvor, aber immer noch kernig, in „Wired wieder gerockt wird. Asterix & Obelix, so viel Mutmaßerei muss sein, hätten sich daraufhin erst mal einen Kaffee aufgebrüht. Zu schade, dass der zu Zeiten der tapferen Gallier noch nicht erfunden war.