Ry Cooder – I Flathead

Dieses Album trägt den Untertitel „The Songs Of Kash Buk And The Klowns“. Da fragt man sich natürlich: Wer sind Kash Buk And The Klowns? Es handelt sich um eine Band, die nur im Kopf von Ry Cooder existiert und ihm als Aufhänger für Geschichten aus dem anderen Kalifornien dient. Geschichten, die der Gitarrist und Tausendsassa in letzter Zeit so gerne erzählt. Cooder berichtet von einer Welt, in der eben diese fiktive Gestalt Kash Buk lebt. Von einer Welt, in der Dragster-Rennen, alte rostige Cadillacs und 5000 Country-Songs das Größte sind. Wo sich der mexikanische Gastarbeiter fragt, wie er seine Familie ernähren soll. Man begegnet Menschen, die sich nach 40 Jahren Leben on the road Gedanken über den Lebensabend machen, weil in der Welt da draußen der nackte Wahnsinn regiert. Das alles kann man in einer Novelle nachlesen, die diesem Album beigefügt ist. Die Songs versteht man aber auch ohne Text. „Waitin‘ For Some Girl“ ist ein potenzieller Pophit. „Ridin’With The Blues“ erinnert an Zeiten, als Cooder mit den Stones gemeinsame Sache machte. In „Filipino Dance Hall Girl“steckt mexikanische Folklore. Das ist Musik mit Anspruch, die sich nicht um die Kultur des Hypes und des Kommerzes kümmert – ein Antidot zu allem, was es heute sonst so gibt. Und ein großartiger Abschluss von Cooders Albumtrilogie. www.nonesuch.com