Rüdiger Lorenz
SYNRISE – EARLY TAPE RECORDINGS 1981-83
Bureau B/Indigo (VÖ: 31.1.)
Eine Compilation holt den Elektronik-Musiker aus Rheinland-Pfalz aus der Vergessenheit.
Der Pop richtet seinen Blick seit Jahren bekanntlich mehr nach hinten als nach vorne. Die Besessenheit der Popkultur von ihrer eigenen Vergangenheit hat aber auch ihre guten Seiten. Weil nicht nur das Fleetwood-Mac-Album RUMOURS zum 37. Mal auf lilablassblauem Splatter-Vinyl veröfentlicht wird, sondern auch eine Reihe von Schätzen geborgen werden, die ansonsten in Vergessenheit geraten wären. Oder im Fall von Rüdiger Lorenz: geblieben wären.
AmazonDer Mann aus Ingelheim, im Hauptberuf Apotheker, hat von 1981 bis 1998 18 (!) Alben mit elektronischer Musik herausgebracht, in Kleinstaufagen auf eigenen Labels, erst als Kassetten, dann auf Vinyl und CD. Für die Aufnahmen standen ihm 38 Synthesizer in seinem Heimstudio zur Verfügung. Er hat also keine halben Sachen gemacht.
Die sieben Tracks von SYNRISE – EARLY TAPE RECORDINGS 1981- 83 stammen aus Lorenz’ ersten vier Alben. Neben Spuren von Industrial und experimentellem Proto-Techno in einigen Tracks („38-17-34“, „Chamomilla Sabinae“) fällt vor allem die Nähe zu den melodieverliebten Tangerine Dream der frühen Achtziger („Dreaming Of Saba“) und zur Musik von Klaus Schulze aus dieser Zeit („Promis Of Sigma“) auf. Die Aufnahmen zeigen, dass dieser Hobbymusiker, anno 2000 mit 58 Jahren verstorben, beileibe kein Dilettant war.
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