Roses Kings Castles – Roses Kings Castles

Heute, wo Belle & Sebastian nicht mehr Belle & Sebastian sind, weil die Murdoch-Bande sich von der Idee, ihre Popsongs zu streicheln, längst verabschiedet hat, ist ein Album wie das von Roses Kings Castles natürlich hochwillkommen. Es darf bald direkt neben tigermilk und the boy with the arab strap im Regal stehen. Dort gehört Adam Ficek, der Drummer der Babyshambles definitiv auch hin, die zehn Songs, die er im Alleingang aufgenommen hat, dürfen sich mit den Meistersongwerken des Britpop messen, ohne, dass man ihnen das beim ersten Hören zutraut. Nach den Babyshambes ist dieses Debüt jedenfalls nicht geraten. Ficek erzählt uns in seinen LoFi-Pop-Stückchen aus den Niederungen des britischen Alltags und schalalat dabei so befreit, wie Pete Doherty das nicht mal in seinen teuersten Drogenträumen kann. Es ist eher Hausmusik als Pop-gut gebaute Schlafzimmerhits, die in jedem Moment aus der Tür treten, mit leichten Schritten, sehr hübschen Klatschrhythmen und Melodien, die uns im selben Moment herzlich umarmen und lustig zwicken. Hallo, hast du mir auch wirklich zugehört? An Adam Ficek ist nicht nur ein kleiner, großer Crooner verloren gegangen, er kann so wunderbar schlaue Sachen singen, ohne sich selbst nur einen Milimeter dafür aufzublasen. Die kleinsten Songs aber werden riesengroß, wenn Ficek seine Marmeladenglas-Melodien mit Glockenspiel,Trompeten und Streichern in die Welt schickt. Wer „Fool’s Revenge“ gehört hat, wird sich die unangenehme Frage stellen, wann Stuart Murdoch oder Lou Reed zuletzt einen wirklich guten Song geschrieben haben.

>» www.roseskingscastles.com