Room(s) :: Planet Mu/Cargo
Planet Mu lässt nicht nach und gewöhnt Europa mit Travis Stewarts neuem Solo-Album weiter an Juke und Footwork nach Chicago-Art.
Als Sepalcure haben Travis Stewart und Praveen Sharma im vergangenen Jahr auf dem Hot-Flush-Label für Furore gesorgt und Sympathisanten von souliger 2Step-Herzelei mit zwei EPs versorgt. Momentan arbeiten die beiden wieder an ihren Soloprojekten, Praveen veröffentlichte zuletzt unter dem Projektnamen Braille fast schon klassischen House auf Rush Hour und Stewart bastelt weiter an der perfekten Formel von Juke für europäische Ohren. Präsentiert wird das Ganze auf Planet Mu, dem Label, das mit mehreren Compilations zum Thema langsam zur Autorität auf diesem Gebiet wird. Im Unterschied zu dem übertriebenen und leicht versifften Dauerbeschuss von Drumloops auf 160 bpm, die den Rhythmus eher durch die kolossal verschrobenen Beatstakkatos aufrechterhalten, fordert Stewart den Hörer auf, sich etwas näher mit den europäischen Verwandten (Jungle und Rave) auseinanderzusetzen. „She Died There“ und „U Don’t Survive“ bringen mit leisen Synthflecken und geschickt eingesetzten Vocals fast schon einen melodischen Spannungsbogen mit – ein Stilmittel, das dem eher brachialen und gefühlskalten Chicago Footwork dann doch abgeht, ihn damit aber sicherlich nicht unspannender macht. Nichtsdestotrotz ist Room(s) weit entfernt von Easy Listening, aber eine äußerst lohnenswerte und im besten Sinne schweißtreibende Anstrengung.
Key Tracks: „U Don’t Survive“, „Come1“, „Youniverse“
Christopher Hunold
Stephen Malkmus & The Jicks
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