Ron Flieger – Gib mir etwas woran ich mich

Piano-Pop: Wofür Coldplay zig Millionen Dollar, Brian Eno und drei lange Jahre gebraucht habeti, das schüttelt sich der Wahlbayer einfach so aus dem Ärmel.

Als gebürtiger Essener nach München zu ziehen, ist die eine Sache. Seine ureigene Dreifaltigkeit aus Label, Verlag und Management zu gründen, die andere. Aber dann noch solche Platten zu machen, wieder etwas ganz anderes. Denn was der Endzwanziger allein in Sachen Lyrik abliefert, ist grandios: Da raubt er der deutschen Sprache das Hölzerne, Sperrige und Unmusikalische, singt absolut kitsch-und klischeefrei von Beziehungen und Liebe, umgeht das nervige Schlaumeiertum der aktuellen bundesrepublikanischen Szene und unterlegt das Ganze mit einer wohlklingenden Form von Pop, die keinen Vergleich scheuen muss. Sprich: ein großer, euphorischer Breitwandsound mit elektronischen Sprengsein, New-Wave-Anleihen, schrammeliger Rockgitarre, ruhigen, romantischen Momenten und einer betörenden Leichtfüßigkeit. Soviel Harmonie, so viel Wärme und so viel Größe kennt man sonst nur von Coldplay, Keane und Snow Patrol. Und denen hat Flieger einiges voraus: Er ist unabhängig, allein und (noch) ohne Macken. >» www.ronflieger.com