Rocko Schamoni :: Fünf Löcher im Himmel
Die heimliche Hauptrolle in dem neuen Roman von Rocko Schamoni spielt ein Auto, genauer gesagt: ein Datsun 240 Z. Das ist ein Sportwagen aus den Siebzigern, der ein bisschen aussieht wie die Low-Budget-Variante eines Jaguar E-Type. Und so ist auch aus dem Leben seines Besitzers, Pocke, doch nur ein schwacher Schimmer der einstigen Träume geblieben: Chefkoch wollte er werden, am Ende will er mit dem als Eckkneipenwirt Ersparten auf Weltreise gehen – und kommt doch nur bis nach Odes- sa.
Damit ist Pocke aber noch besser dran als Paul, die eigentliche Hauptfigur dieses Romans, der – ungewöhnlich für Schamoni – weitgehend ohne popkulturelle Verweise auskommt. Hamburger Bohemiens kommen jedenfalls keine vor. Dafür Pauls Erinnerungen an ein Theaterprojekt seiner Jugend – und an eine dramatische Dreiecksgeschichte. Es ist ein bisschen, als würde in ein Buddy-Movie übers Scheitern immer mal wieder ein Teenage-Tragedy-Song aus den Sechzigern hineingeschnitten. Vielleicht nicht besonders facettenreich als Roman, aber doch sehr konzentriert er- zählt ist „Fünf Löcher im Himmel“: Rocko Schamoni als Schriftsteller beherrscht mehr als nur das Spiel mit dem Autobiographischen.
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