Robots Don’t Sleep

Mirror

Four Music/Sony Music 30.8.

Ein großer Wurf des Duos Robert Koch und John LaMonica. Elektronische Popmusik von berauschender Vielfalt und Tiefe.

Um all die Produktionen und Projekte aufzuzählen, an denen Robert Koch seit dem Jahr 2003 maßgeblich beteiligt war, würde der Platz hier wahrscheinlich bei weitem nicht ausreichen. Der Musiker und Produzent aus Berlin, der schon mit Marteria, Casper und K.I.Z. zusammengearbeitet hat und seine eigene Musik auf so renommierten Labels wie BPitch Control, Kitty-Yo, Project Mooncircle und Kitsuné veröffentlichte, präsentiert zusammen mit dem Sänger John LaMonica das erste Album seines neuen Projekts Robots Don’t Sleep. Und es gilt, nicht weniger als einen Geniestreich zu feiern. mirror ist ein wundervoll zeitgemäßes Popalbum, das diese Bezeichnung auch von der ersten bis zur letzten Sekunde verdient hat. Die erste Zusammenarbeit der beiden geistesverwandten Musiker, auf Robert Kochs letztem Solo-Album The Other Side aus dem Jahr 2011, war bereits ein voller Erfolg und warf mit dem Titel „Nitesky“ einen kleinen Hit ab. Darauf aufbauend liefert das Duo nun zwölf neue Stücke ab, die erneut mit Hooklines für die Ewigkeit aufwarten. Auch wenn Superlative bei der Beschreibung der meisten aktuellen Produktionen des Jahrgangs 2013 weitgehend unangebracht sind, der Popmusikentwurf von Robots Don’t Sleep hat solche Lobeshymnen verdient. Und das geht schon beim Opener, der sich sanft steigernden Gospel-Nummer „Trouble“ los, und hört beim nicht weniger betörenden „Satellite Falls“ noch lange nicht auf. LaMonicas einprägsame Stimme, die jede Aggressivität vermissen lässt, und Kochs Gespür für die richtige Songdramaturgie ergänzen sich auf Mirror perfekt. Dabei vermeidet es das Duo mit beeindruckender Leichtigkeit, in die üblichen Fallen zu tappen, welche große Popmusik so oft zu einer gefährlichen Gratwanderung mit eingebauter Absturzgefahr werden lässt.