Robert Plant :: Sixty Six To Timbuktu

Rock: Raritäten-Kollektion von Soloaufnahmen des Led-Zeppelin-Sängers.

Ein mit Aktionismus gepaarter Kreativitätsschub geht durch die Reste des Led Zeppelins: Nach John Paul Jones‘ THE THUNDERTHIEF, Robert Plants dreamland und dem Led Zep 3-CD-Konzertmitschnitt how the west was won (plus opulentem 2-DVD-Set) legt Plant mit der Anthologie sixty six to timbuktu nach. Das etwas spartanisch aufgemachte, mit 35 Tracks randvoll gefüllte 2-CD-Set enthält mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Der Prototyp des extrovertierten Rocksängers blickt zurück in die Vergangenheit und fördert – neben einem großzügigen Querschnitt seiner nicht immer so ganz geglückten Soloalben – auch Archivmaterial zutage, das bislang als verschollen galt. Etwa die A-Seiten. „You’d Better Run“ und „Our Song“, zweier 1966/67 für CBS eingespielter Singles – einmal mit der Band Listen, einmal als Solist -, die einen erstaunlichen Soul- und R’n’B-Einschlag haben. Ein Jahr später entstanden zwei Demos, eine etwas dramatische Version des Traditionais „Hey Joe “ und eine eindrucksvolle Interpretation des Buffalo-Springfield-Klassikers „For What It’s Worth“ mit der Band Of Joy aus Plants Heimatort Birmingham. Ein weiteres Kabinettstückchen aus dem Jahre 1968, an dem Alexis Korner und Steve Miller beteiligt sind, nennt sich „Operator“ und gibt schon einen Vorgeschmack auf Plants unnachahmliche Urschreiqualitäten. Dass der Sänger nicht nur auf archetypischen Blues, sondern auch auf 50’s Rock’n’Roll abonniert blieb, demonstrieren authentisch inszenierte Coverversionen von Wanda Jacksons „Let’s Have A Party“, Richard Berrys „Louie. Louie‘, Charlie Richs „Philadelphia Baby oder die 1984 mit den Honeydrippers eingespielte Doo-Wop-Remini5zens „Sea Of Love‘, bei der u.a. Jimmy Page. Chics Nile Rodgers und Jeff Beck im Studio zugange waren. Zudem finden sich Raritäten und Unveröffentlichtes zuhauf: Bonustracks von CD-Singles, Tribute- und Projekt-Beiträge. Einer seiner weiteren Vorlieben, der traditionellen Trance-Musik Nordafrikas und des Mittleren Ostens, zollt Robert Plant hier mit der Afro-Celts-Soundsystem-Produktion „Life Begin Again “ und dem live in Timbuktu mitgeschnittenen „Win My Train Fare Home Tribut.