Robert Plant & Alison Krauss
Raise The Roof
Rhino/Warner (VÖ:;19.11.)
Das ungleiche Paar setzt seinen filigranen Roots-Reigen fort.
Vor fünfzig Jahren hatte Robert Plant im Verbund mit Fairport-Convention-Sängerin Sandy Denny auf dem Led-Zeppelin-Stück „The Battle Of Evermore“ erstmals bewiesen, dass er sich sowohl auf Folk als auch aufs Duettieren versteht. Seinen musikalischen Herbst nun schon länger im Roots-Segment verbringend, ist es erfreulich zu hören, dass sich der einstige Rock-Gockel Plant und die Bluegrass-Country-Sängerin Krauss 14 Jahre nach dem (Grammy-)Erfolg des gemeinsamen Albums RAISING SAND erneut für ein Coveralbum zusammengetan haben.
AmazonAbermals von T Bone Burnett traditionsverbunden produziert und mit Gastmusikern wie den Gitarristen David Hidalgo (Los Lobos) und Buddy Miller oder Pedal-Steel-Profi Russ Pahl (Jonathan Wilson, Yola) eingespielt, knüpft RAISE THE ROOF nahezu nahtlos an den vortrefflichen Vorgänger an.
Nachdem Calexicos „Quattro (World Drifts In)“ den Reigen ätherisch eröffnet, eine watteweiche Version von Anne Briggs’ „Go Your Way“ Kaffeehaus-Folk-Flair versprüht, die Bearbeitung von Lucinda Williams’ „Can’t Let Go“ gepflegten Rock’n’Roll-Twang ins Spiel bringt und Ola Belle Reeds „You Led Me To The Wrong“ Bluegrass-Bedürfnisse befriedigt, kredenzt uns das Gesangs-Duo mit Merle Haggards „Going Where The Lonely Go“ den treffsicheren Tearjerker, kurz bevor mit Maria Muldaurs „Somebody Was Watching Over Me“ und Klimperkasten-Groove das Finale eingeläutet wird.
Dass solch doch recht unterschiedliches Material so wunderbar zusammenfließt und harmoniert wie Plants und Krauss’ Stimmen im Einzel- oder Satzgesang-Einsatz, macht RAISE THE ROOF zu einer nicht minder zwingenden Fortsetzung. Nur der Plant-Burnett- Neukomposition „High And Lonesome“ hätte es vielleicht nicht unbedingt bedurft.