Robert Lippok – Falling Into Komeit

Mit einer Remix-Platte im klassischen Sinn hat man es bei falling into place definitiv nicht zu tun. Robert Lippok (To Rococo Rot) versucht sich hier an einer umfassenden und kompletten Neuinterpretation des vor zwei Jahren veröffentlichten Albums falling into place von Komeit. Das ist ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Wer das Original kennt, weiß, dass die Komeit-Musik aus seltsam verschränkten, sehr zerbrechlich klingenden Songs besteht, für die in der ersten Ausführung Chris Flohr und Julia Kliemann verantwortlich zeichneten. Robert Lippok hat den lieblichen Reiz der ersten Version etwas in den Hintergrund gedrängt. Die zehn Stücke haben trotz des neu gewählten Ansatzes überhaupt nichts von ihrer Intensität eingebüßt. Statt eines Remixalbums liefert Robert Lippok eine persönlich eingefärbte Liebeserklärung an die Musik von Komeit ab. Strukturell hat er die Songs weitgehend unbehelligt gelassen. Statt mit der Brechstange neue Melodien und Harmonien zu installieren, hat er mit Bedacht neue Sounds, Beats und Klangflächen eingefügt. Auf diese Weise ist ein Album entstanden, das beiden Seiten gerecht wird: Komeit und Robert Lippok, der sich hier einmal mehr als ein Meister von filigranen Dekonstruktionsmechanismen präsentiert.