Ringo Deathstarr :: Mauve
Club AC 30/Broken Silence
Indie-Pop: Zum ganz großen Durchbruch reicht es auch diesmal wieder nicht.
Die Zeiten in den 80er-Jahren, als der „NME“ vergleichbar nette Indie-Pop-Bands fast im Minutentakt als das neue große Ding anpries, sind längst vorbei. Ringo Deathstarr aus Austin, Texas scheint das nicht im Geringsten zu stören, was auf eine gewisse Halsstarrigkeit und auf ihre Jugend zurückzuführen sein mag. Sie schlagen mit ihrer Musik genau diese Hypekerbe. Die 2005 gegründete Band um Sänger und Songwriter Elliott Frazier muss seit dem Anfang ihrer Karriere mehr oder minder zutreffende Vergleiche mit Bands wie My Bloody Valentine und The Jesus & Mary Chain über sich ergehen lassen. Geschadet hat das Ringo Deathstarr bis heute nicht. Ihre Musik ist dafür über die Jahre – von der Debüt-Compilation Sparkler bis zu Colour Trip (2011) – aber nicht wirklich origineller geworden. Bereits nach den ersten Takten von Mauve zeichnet sich ab, dass Ringo Deathstarr auch diesmal ihre Mixtur aus extrem lauten Gitarrensounds, gelegentlichen Noise-Einschüben und oft geradezu verschwenderisch eingängigen Popmelodien unverändert beibehalten haben. Trotz der vordergründigen Berechenbarkeit gelingt es dem Trio – neben Frazier: Bassist Alex Gehring und Schlagzeuger Daniel Coborn – doch immer wieder, für Überraschungen zu sorgen. Vor allem das schön getimte Nebeneinander von lauten Krachern wie „Slack“ und atmosphärisch dichten Slow-Motion-Balladen wie „Brightest Star“ trägt dazu bei, dass die Spannung bis zum Ende nicht abreißt. Und ein hochmelodisches Noise-Meisterwerk wie „Please Don’t Kill Yourself“ bekommt auch nicht jede Band in dieser perfekten Form hin.
Key Tracks: „Burn“, „Drain“, „Brightest Star“
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