Richard Hawley
Further
BMG/ADA/Warner (VÖ: 7.6.)
Indie-Pop: Ein gut aus den Puschen springendes Album mit vielen gemütvollen Liedern und Kalenderspruchzugabe.
Elf Tracks, nicht mehr als 40 Minuten Spielzeit. Und so direkt wie im Eröffnungssong dieser Platte ist Richard Hawley auch noch nicht in ein Album gesprungen. Kurzes Gitarrenfeedback und dann geht, Pardon, die Post sofort ab mit einem Rocksong, der noch aus der Präpunk-Ära stammen könnte („Off My Mind“). Hawley bleibt dieser etwas raueren Gangart auch im nächsten Song treu, im Romantik-Shuffle „Alone“.
AmazonErst „My Little Treasures“ bedient die große Sehnsuchtsmaschine, die der Troubadour aus Sheffield über weite Strecken seiner Karriere im Gepäck hat. Die Streicher sind so präsent, als hätte jemand gleich zwei Burt-Bacharach-Songs übereinandergelegt. FURTHER besitzt wie alle Hawley-Alben auch wieder ein paar dieser stimmungsvollen Lieder („Further“), die das Leben zwischen Schieflagen und Glücksmomenten sanft kitzelnd beschreiben.
Aber Richard Hawley 2019, das ist auch ein Blues-Rocker, der mit einem Refrain, „Rolling Home“, geradeaus ins Dunkel der Nacht fährt („Galley Girl“). Gefolgt von „Not Lonely“, einer Liebeserklärung an das Alleinsein, den Luxus, das tun zu können, was man gerade tun möchte. Das nehmen wir Richard Hawley sofort ab. Hier mit Kalenderspruchzugabe: „Loneliness is not the same as being on your own“.