Richard & Linda Thompson
I Want To See The Bright Lights Tonight Hokey Pokey Pour Down Like Silver
Britischer Folkrock von jenem Ehepaar, das - zusammen mit Sandy Denny - den britischen Folkrock definierte.
Im Januar 1971 hatte Richard Thompson, der großartige Gitarrist und Sänger des epochalen Folkrock-Ensembles Fairport Convention die Band verlassen, im Juni 1972 kam henry the human fly heraus, sein erstes, merkwürdig versponnenes, zwischen Music-Hall-, Folk- und Rock-Facetten changierendes Soloalbum. Doch erst als er sich mit Ehefrau Linda, die er bei den Fairports kennen und lieben gelernt hatte, ins Studio begab, passierte wahrhaft Großes: I want to see THE BRIGHT LIGHTS TONIGHT erschienen im April 1974. geriet den beiden zum wohl erhabensten, wundervollsten, grandiosesten Post-Fairport-Folkrock-Werk ever – neben Sandy Dennys the north star GRASSMAN AND THE RAVENS. Versteht sich. Yourstruly zählt übrigens beide Longplayer zu seinen 20-AU-Time-Faves. Versierte Begleiter, fantastische Songs, Lindas zart-bittere vocals und Richards atemberaubendes Gitarrenspiel ergaben ein Meisterwerk. hokey pokey. im März 1975 veröffentlicht, war als „a more upbeatalbum“ geplant. Und in der Tat wurde die getragene Stimmung, die bright lights geprägt hatte, zugunsten einer größeren Vielfalt von Stil- und Spielarten zurückgedrängt, vom beschwingt kinderliedhaften Titelstück bis hin zum vaudevilleesken „Smiffy’s Glass Eye“. Das mochte man einerseits bedauern, doch waren Songmaterial und Ausführung erneut über jeden Zweifel erhaben. Das nur acht Monate später veröffentlichte POUR DOWN LIKE SILVER fiel dagegen wieder erheblich geschlossener aus. Dazu kommt, dass Songs wie „Night Comes In“ oder „Beat The Retreat“ zu den besten zählen, die Richard Thompon je geschrieben hat. Alle drei CDs enthalten Bonustracks – meist Konzert-Mitschnitte, dazu Aufnahmen von diversen John-Peel-Sessions – sowie informative Booklets. Vorbildlich in jeder Hinsicht also. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung – und den Rerelease von shoot out the lights.