Richard Dorfmeister :: Private Collection

G-Stone/Soulfood

Die Wiener Downbeat-Ikone zeigt mit der Mix-CD ihre musikalische Sozialisation auf.

DJ-Compilations gibt es in den obskursten Formen, von den ultimativen Mental-Yoga-Tracks bis hin zu Grooves zum Ofenputzen, und man fragt sich: Braucht die Welt eine weitere Serie? Im Falle von G-Stones Master Series lautet die Antwort klar „Ja!“, denn dies ist eine angenehm gimmickbefreite und hochwertig produzierte Serie, in der die Protagonisten – zuerst Peter Kruder, nun sein Mitstreiter Richard Dorfmeister – nicht die neuesten und seltensten Remixe vorstellen, sondern stattdessen mit Bedacht diejenigen Platten aus ihrer Sammlung ziehen, die sie musikalisch beeinflusst haben und ihnen besonders am Herzen liegen. Bei Dorfmeisters Auswahl trifft man auf alte Bekannte: das anrührende Klavierstück „Promenade Sentimentale“ von Vladimir Cosma beispielsweise, das wir alten Säcke aus dem Film „Diva“ kennen, oder Antonio Carlos Jobims Bossa-Klassiker „Brazil“. Es sind auch ein paar grenzwertige Teile dabei: Michael Franks sirupsüße Jazzpop-Nummer „When The Cookie Jar Is Empty“ zum Beispiel. Doch zusammen mit raren Wiener-Schmäh-Perlen wie Harri Stojkas „Bau No Wos Au“ und der Fender-Rhodes-Version von Billy Joels „New York State Of Mind“ von den englischen Jazzrockern Mark-Almond ergibt sich ein stimmiges Spiegelbild der Ursuppe, der Dorfmeisters eklektischer Musikgeschmack entsprang.