Red Star Belgrade – The Real Traitors
Dieser stoisch geklopfte Beat. Diese waidwund jaulende Gitarre. Diese Stimme. Und dieser Song. Dieser S-O-N-G. „The Real Traitors“ hört sich so sehr nach Neil Young an wie Neil Young selbst seit ragged glory nicht mehr: lärmig, stolz, schmerzlich, schön. Red Star Beigrade – Red Star Beigrade? Pah. Könnte sich eine coole Band vielleicht zur Abwechslung mal Liverpool F.C. nennen? Danke! – kommen aus North Carolina, heißen Bill Curry und Graham Harris Curry, sind verheiratet, haben einige richtig gute Songs samt klugerTexte über Hurrapatrioten oder einen alkoholkranken Freund auf Lager, und wenn sie covern, dann tun sie das richtig: John Entwistles „My Wife‘, „The Man You Never Saw“ von der Tom Robinson Band, „Houday In Cambodia‘ von den Dead Kennedys oder „I Believe“ von den Buzzcocks. Plus: Sie klingen bisweilen wie eine Americana-Ausgabe von Jack und Meg White, inklusive der patentierten Rollenverteilung: Bill singt und spielt Gitarre, Bass und Keyboards, Graham trommelt und darf im countriesken „The Oldest Woman In France (50 Yearsl“ auch mal ans Gesangsmikrofon, the real traitors ist bereits das fünfte Album des Ehepaares und wahrscheinlich keines, das man noch in ein paar Jahren mitvor Aufregung zitternden Händen aus dem Regal ziehen und auflegen wird. Aber das kann man erstens eh nur von sehr wenigen Platten behaupten, und zum zweiten macht das gar nichts, solange man sich – wie im Fall von the real traitors -42 Minuten prima unterhalten fühlt.
Word up: „And Charlie Daniels you should shut your stupid mouth, you’re about as bright as a cannonball. I read your „Open letter to Hollywood“. The devil stole your soul alter all.“ „The Real Traitors“
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