Rausch – Flashback 2004-1989
Den Namen Rausch auf aktuellen Promotexten zu lesen, fühlt sich genauso an , wie das, was man denkt, wie wenn plötzlich alte Bekannte vor der Tür stehen: eigentlich nett, aber hoffentlich wollen die jetzt nicht dableiben! Immerhin, die Kölner Rockband Rausch war mal so berühmt, dass ehrbare Bürger auf monströse 6er-Single-Boxen sparten und sich die Cover dann einzeln an die Wand ihres Jugendzimmers klebten. Das war Anfang der Neunziger, und die dafür verantwortlichen Hits hießen „Who Killed Chet Baker“ und „lt’s A Beautiful Day“. Die machen auch jetzt noch Freude, in ihrer unschuldigen Wucht. Die alten Weisen aber sollen ausdrücklich nicht Hauptkapital von flashback sein, deswegen hängen sie erst am Ende der zweiten CD. Zuvor gilt es sechs neue Stücke zu begutachten – die reflexartige Furcht ist zum Glück unbegründet. Es sind sechs Stücke mit durchweg respektablem Gitarrenpop, dem eine gewisse Altersmilde sehr gut steht. Rausch klingen jetzt so nach semi-einfallsreichem amerikanischem Post-Seattle-College. Nur Stammtisch-Liedtitel wie „Love Is Just A Drug“ machen schlechte Laune. Alles in allem aber ist die Doppel-CD ein ansehnliches Studienobjekt über das rätselhafte Musikjahrzehnt, das hinter uns liegt.
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