Ratatat – LP 3

Zugegeben: das Konzept klingt eher spröde: Zwei Instrumentalisten entwickeln über Mellotron- und Wurlitzer-Schleifen eine Art Popmusik der melancholischen Art. Mike Stroud und Evan Mast haben nun schon ihre dritte Platte unter dem Namen Ratatat hingelegt, und würden die beiden New Yorker sich nicht von Album zu Album ein Stück von ihrem Ursprungssound wegbewegen, wäre die Band Ratatat mit ihrem Latein schneller am Ende, als ihr lieb sein dürfte. Diese Popinstrumentals leben von der Variation, es gibt alte Amiga-Sounds, die ihrer Knuddeligkeit wegen zu Tracks aufgeblasen werden, und Disco-Popstücke aus der Preisklasse The Teenagers, zwischendurch hüpfen Stroud und Mast einfach um das goldene Kalb „Beat“. Das Album besitzt in seiner Oldschooligkeit schon etwas von den historic recordings von Air. Ratatat nehmen sich aber nicht halb so wichtig wie diese todschicken Franzosen. Es ist eine schöne und freundliche Musik, die sie produzieren, mit Hundegebell und Banjos und Plinker-Piano, ein Songteppich, auf dem man fliegen möchte, wenn man nicht Angst vorm Fliegen hätte. Dass es bald Remixe dieser Tracks von Animal Collective, Yacht und Zongamin geben wird, verleiht LP 3 einen gewissen, nicht zu unterschätzenden Coolness-Faktor.

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