Rat Boy

Scum

Parlophone/Warner 

Kühner Newcomer baut eine Brücke von Britpop zu HipHop.

Das ist natürlich nicht nett, von den Schulkameraden den Spitznamen „Rat Boy“ verpasst zu bekommen. Aber sie meinten eben, Jordan Cardy sehe aus wie eine Ratte. Jedenfalls musste sich der heute 21-Jährige aus Essex keinen Gedanken mehr über seinen Künstlernamen machen. Während seiner Zeit am College, das er trotz eines Handicaps (Legastheniker) besuchte, fertigte der Teenager „The Mixtape“ mit fünf Tracks an, die zuerst auf Soundcloud zu hören waren. Dann ging alles ganz schnell.

Unter Mithilfe des Babyshambles-Bassisten Drew McConnell bekam Cardy einen Major-Vertrag, veröffentlichte ein paar Singles und Kendrick Lamar sampelte seinen Track „Knock Knock Knock“. Dass Graham Coxon und Damon Albarn auf SCUM als Gäste auftauchen, rundet den rasanten Aufstieg des Newcomers ab. So dreckig wie sein Name klingt das Album gar nicht, das Cover in seinem 80er-Jahre-Style legt zudem völlig falsche Fährten.

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Jordan Cardy und seine drei Mitmusiker fegen in den 25 Stücken inklusive einer Vielzahl an anarchischen Zwischenansagen eine ganze Menge von dem zusammen, was so auf dem Boden der Popkultur herum liegt. Dazu gehören Mike Skinner (The Streets) und die Beastie Boys, Elektro, Garage, Britpop wie auch harter Indie-Rock. Nicht in jedem Song des Albums tauchen diese Einflüsse auf, sie verteilen sich breit über SCUM, weshalb das Erstwerk von Rat Boy manchmal klingt wie ein Sampler. Aber wer Oasis und die Beastie Boys auf einer Compilation mag, der wird damit gar kein Problem haben.