Randall Bramblett – Thin Places
Auch wenn ihn heutzutage wohl kaum noch einer kennt: Der Mann ist eine Legende. In den Siebzigern gehörte er zur Southernrock-Posseum die Allman Brothers, stand dem Allman-Ableger Sea Level vor und arbeitete später u.a. mit Steve Winwood, Widespread Panic und Gov’t Mule. Nach zwei eher erfolglosen Soloalben aus den Jahren 75/76 veröffentlicht er erst seit den späten Neunzigern wieder unter eigenem Namen. Auf thin places. seinem dritten Streich seit see through me von 1998, bleibt der Sänger, Keyboarder und Saxofonist sich und seinem Stil treu: einem hochmelodiösen, entspannt vor sich hingroovenden Blue-Eyed-Soul mit Beigaben aus Pop, Folk und Blues. Sagen wir so: Beim launigen Barbecue mit
Paul Rodgers. Delbert McClinton, Jimmy Barnes und natürlich Gregg Allman, to namejusta few, würde sich Bramblett vermutlich prächtig amüsieren. Klar darf man das konventionell nennen. Fans sagen gern „erdig“, „handgemacht“ oder-schlimmer noch – „ehrlich“ dazu. Bramblett erfindet die Popwelt nicht neu. besitzt aber eine bemerkenswerte Stimme und die Gabe, feine Songs zu schreiben, die oft in breitbeinigem Midtempo daher-, ähem. „rocken“, beizeiten gar mit kapitalen Streicherbreitseiten aufwarten, folkig erstrahlen oder balladesk schwelgen. Plus: Er hat Begleiterverpflichtet, die keinen Ton zu viel spielen, aber jeden da, wo er hingehört. Schön schlicht. Schlicht schön. Ehrlich.
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