Rand And Holland – Tomorrow Will Be Like Today
Schon mit der Veröffentlichung des Sun-Albums im letzten Jahr liefen die Macher des Staubgold-Labels bei ihrer auf Electronica-Finessen gebrieften Kundschaft erstaunlich offene Türen ein: Es gibt längst eine Art Popmusik, die wie Electronica gedacht ist und sich doch fast nur des klassischen Instrumentariums bedient. An Rand And Holland Bandname, kein Duo, keine Anwaltskanzlei sind, das wissen sie vielleicht noch gar nicht, große, stille Laptop-Sinfoniker verloren gegangen. Unterstützt von den Sun-Kollegen Oren Ambarchi und Chris Townend, haben die Musiker aus Sidney dieses Album auf die Beine gestellt, das ein schönes ist. In „Run Faye Run“, dem vielleicht stärksten Beitrag, kreisen Brett Thompson und seine Kollegen um ein gospelähnüchesThema. Melancholisch, still, irritierend – bonjour Tristesse! Es gibt fast keinen Beat, nur das gedämpfte Raunen der Männer. Anderenorts scheppert das Schlagzeug schwer, als hätte man es in einem menschenleeren Konzertsaal aufgebaut. Gitarre, Cello und Keyboards kommen aus einer Open-Air-Arena, vom Wind der Tage sanft getragen. Thompson singt von schlaflosen Nächten und Gottes kleinem Acker. Die Cover-Fotos, die dazu gereicht werden, zeigen eine saubere australische Lösung, seine Tage und Nächte zu verbringen: in blassen Suburb-Häuschen, die man jederzeit auf einen Anhänger packen kann, um sie am anderen Ende der Welt wieder aufzustellen. Garantiert der richtige Ort für diese Songs.
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