40 Jahre nach seinem geplanten Erscheinungstermin kommt das erste Live-Album der Bombastrock-Majestät erstmals auf den Markt.

Kaum zu glauben, dass Brian May und Roger Taylor nach vielen Sauereien („We Will Rock You“ mit 5ive, THE COSMOS ROCKS, dieses Musical etc.) dem Post-Freddie-Mercury-Katalog Queens noch etwas Anständiges hinzufügen.

Das im Rahmen ihrer ersten Headliner-Tour am 31. März vor 3 000 Fans in der ausverkauften Londoner Konzerthalle „The Rainbow“ aufgenommene LIVE AT THE RAINBOW hätte nach den ersten beiden Studioalben der Band 1974 als deren erste Liveplatte erscheinen sollen. Das damals vor Kreativität berstende Quartett verlor allerdings umgehend das Interesse daran, begab sich lieber wieder ins Studio und nahm sein Durchbruchswerk, SHEER HEART ATTACK, auf. Die Bänder verstaubten im Archiv – bis jetzt.

Die Doppel-CD-Ausgabe stellt besagten „Rainbow“-Auftritt einem späteren gegenüber. Dieser wurde im November desselben Jahres verewigt. Notwendigerweise ergeben sich dadurch Doppelungen in den Tracklists (u. a. ­„Procession“, „Son And Daughter“, das Elvis-Cover „Jailhouse Rock“), allerdings hatte man im November schon erste Hits wie „Killer Queen“ im Programm.

Neben den unglaublichen technischen Fähigkeiten und der in Vergessenheit geratenen Songwriting-Qualität der frühen Queen – „Father To Son“! Seven Seas Of Rhye“! – begeistert vor allem Freddie Mercurys bereits damals in voller Blüte stehendes Talent, das Publikum durch – auffallend viele – Bühnenansagen mit einer Mischung aus beschickerter Kumpeligkeit und lasziver Provokation in seinen Bann zu ziehen.