Queen Latifah – Trav’lin Light :: All That Jazz

Queen Latifah traut sich was. Da hat sie sich für ihr zweites Jazz-Album Trav’lin Light jetzt all die Songs herausgepickt, die schon von den größten Jazz-Ladys geadelt worden sind, von Sarah Vaughan über Nina Simone bis hin zu Peggy Lee. Aber an Selbstvertrauen hat es diesem Multitalent ja noch nie so recht gemangelt. Was Queen Latifah bereits im Jahr 2004 bei ihrem Dana Owens-Album unter Beweis gestellt hat, auf dem ihre ganze Souveränität im Umgang mit berühmten Jazznummern schon so manche Kollegin à la Diana Krall kreidebleich aussehen ließ. Nun legt sie also mit Trav’lin Light nach. Mit 13 Greatest Hits von Johnny Mercer (der Titeltrack), Antonio Carlos Jobim („Quiet Nights Of Quiet Stars“) und William „Smokey“ Robinson („What Love Has Joined Together“). Und für diesen enormen Radius von Big-Band-Jazz bis hin zu Bossa Nova, von Rhythm’n’Blues, Soul und Blues hat Queen Latifah gleich die Creme de la creme der Begleitmusiker angeheuert, um dem Ganzen einen runden, authentischen wie abgründigen Schliff zu geben. Unter der Produzentenregie von Tommy LiPuma sorgen George Duke und Joe Sample für kultivierte Fusion-Zusätze und das unschlagbare Clayton-Hamilton Jazz Orchestra für den entsprechenden Breitwand-Sound. Und in „Georgia Rose“ bildet Latifah zusammen mit Stevie Wonder an der Mundharmonika weniger ein One-Million-Dollar-Duo als vielmehr eine Künstlerehe mit reichlich Zukunftspotenzial. Was übrigens auch für ihre Interpretation des 10-CC-Schmachtfetzens „I’m Not In Love“ gilt. In dieser himmelstürmenden Jazz-Fassung mit all den fetten Bläsersätzen und Queen Latifahs Black-Power-Nonchalance dürfte diese Pop-Ballade endgültig zum Jazz-Weltkulturerbe zählen.

www.queenlatifah.com