Quasi – American Gong

Sollten Quasi etwa, seit sie als Trio operieren, noch eine Schippe Chaos draufgelegt haben? Die elf Songs auf AMERICAN GONG versprühen den Charme eines herzhaften Holterdipolters, man könnte auch sagen, dass Sam Coomes (voc, g), Janet Weiss (dr) und Joanna Bolme (bg, Leihgabe von Stephen Malkmus‘ Jicks) sich mit jener Emphase am Rock’n’Roll abarbeiten, die aus einem einfachen Song einen Tritt in die Bauchregion macht. Wie hier um Feedbacks gekreist wird, Gitarren geschüttelt und gezerrt werden und plötzlich eine Melodie der Beatles-Klasse aus der Hüfte geschossen kommt, das hat schon was. Bei Quasi sind es immer nur ein paar Sekunden vom schrecklichen Wohlgefühl bis zum wundervollen Unwohlsein. Oder: vom großen Refrain bis zum großen Dilettantismus. AMERICAN GONG steht den Momenten besonders nahe, da die Rockmusik sich das Recht nahm, Schönheit im Schmutz zu finden: etwa bei Lou Barlow (Folk Implosion, TAKE A LOOK INSIDE) 1994 oder Neil Young(Crazv Horse, ZUMA) 1975.