Pure Reason Revolution – The Dark Third

Neun Songs, 64 Minuten, ambivalente Gefühle und manische Imagination. Ein Intro, so schön träumerisch, dass es dich in ein sujet- und soundorientiertes Konzeptalbum über fiktive Traumwelten entführt. Soll man diesen Traum träumen oder sich ihm schnellst möglich entziehen? Teils, teils. Schnell bringt man Pure Reason Revolution mit Psychedelic- und Progrock in Verbindung. Nicht nur, weil Porcupine-Tree- Produzent Paul Northfield hieran den Reglern dreht. Man assoziiert: Wenn der Opener „Aeropause“ noch nach Pink Floyds „Us And Them“ klingt, wird das Album später zum Mars-Voltatrifft-auf-Hector-Berlioz-Kaleidoskop. Eine „Symphonie Fantastique“ auf Progressive. DerAIbumtitel bezeichnet das Drittel des Lebens, das man mit Schlaf und Träumen verbringt. Ständig zerbricht sich Jon Courtney, Songwriter und Gitarrist, den Kopf darüber, ob das Wachbewusstsein nicht eine Form desTräumens sei. Ist ja… genau! … philosophisch. Courtney studierte nämlich Philosophie. Seine Texte schmückte er stellenweise mit Zitaten der Beatnik-Literatur. Alle Songs kreisen inhaltlich und musikalisch um das Thema Traum. Mit aller Macht versuchen Pure Reason Revolution, anhand polyphoner Stimmen,Geigen und Keyboard-Klangtapeten verschiedene Stimmungen zu vermitteln. Bei dem zwölfminütigen „The Bright Ambassadors Of Morning“ treffen wabernde Synthies auf Violinen und Chöre, bevor es mit Floyd’schen Gitarren zur Eruption kommt. Das lädt zum Schwelgen ein, bevordirein Metal-Gitarrenbrettund gregorianischer Mittelalter-Gesang um die Ohren gehauen wird – beim Chorus von „Nimos & Tambos“.dermitseinen nervenden Keyboardflächen, Metal-Riffs und dem Gesang von Bassistin Chloe Alper fast schon Reminiszenzen an die Kirmes-Kapelle Evanescence schafft. Shocking! Aber lassen wir das. Man träumt ja auch mal schlecht.

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