Public Enemy :: New Whirl Odor

Die Urväter des politischen HipHop mit ihrem besten Album seit 15 Jahren.

Public Enemy gelingt es immer noch, ihre Fans nachhaltig zu verwirren. Erst kündigen sie Mitte das Jahres ein neues Album mit dem Titel Rebirth Of A Nation an. produziert von Paris, um es dann kurz darauf auf 2006 zu verschieben. Doch damit nicht genug, mit New Whirl Odor präsentiert die Crew um Rapper Chuck D nun eine weitere neue Platte, die musikalisch zum Besten zählt, was Public Enemy in den letzten 15 Jahren auf die Beine gestellt haben. Los geht’s mit einer kleinen Ansprache, bei der man sich noch einmal die eigenen Stärken in Erinnerung ruft [….. and na one broadeasted louder than…). Mit dem Titelstück „New Whirl Odor“ geht es dann richtig los. Die lange vermißte Einheit von Beats und Inhalt ist hier vom ersten Takt an wiederhergestellt, ganz so. als hätte es die 90er Jahre, als Public Enemy nur noch minderwertigen Mist veröffentlichten, nie gegeben. Es bleibt nicht bei dem einem guten Track: Auch „Bring The Beat Back“ und das erstaunlich giftige „MKLVFKWR“ zeigen, zu welch bestechenden Leistungen die Band noch immer imstande ist. Das ist umso überraschender, da Public Enemy auf dem vor zwei Monaten auf 2006 verschobenen Album bei weitem nicht so vital und angriffslustig klangen. Für die Produktion von New Whirl Odor zeichnen eine ganze Reihe von Leuten verantwortlich, u.a. Gary G Wiz, Amani K Smith, The Squadron Of Estinguish Production und Abnormal Dubose. Soundtechnisch bewegen sich Public Enemy zwar auch diesmal wieder nicht ganz auf der Höhe der Zeit, dafür sind die meisten Beats dann doch ein wenig zu altbacken, aber das erweist sich auf lange Sicht als durchaus geschickter Schachzug, denn mit der jungen Garde kann die Band sowieso nicht konkurrieren. Public Enemys Stärken lagen immer schon in der Verbindung von explizit politischen Statements und möglichst funktionellen Rhythmen. Und dieser noch immer gültigen Formel folgen sie auf New Whirl Odor konsequent bis zum Ende.