Prince – Ultimate :: Von wegen neue Arbeitswut: Kurz vor Weihnachten legt der Funkmaster eine Best Of seiner Warner-Jahre vor, die eigentlich keine ist…

Was hat Prince nach dem überraschenden Charterfolg seines letzten Albums 3121 nicht alles verkünden lassen: Er wolle möglichst schnell ein neues Werk nachschieben, auf Welttournee gehen und nach Jahren der Bühnenabstinenz auch mal wieder in Deutschland spielen. Alles nette Vorsätze, von denen er bislang nicht einen umgesetzt hat. Dafür legt Prince nun das vor, was eigentlich keiner braucht: die zweite Best-Of-Kopplung seiner Karriere. Eine Doppel-CD mit 28 Tracks, die allein deshalb wenig Sinn ergibt, weil seit der letzten [aus den frühen 90er-Jahrenl ja keine weiteren Hits hinzugekommen sind. Und – noch viel wichtiger – weil diese Zusammenstellung einen Fehler begeht: Statt wirklich einmal alle Geniestreiche des Meisters zusammenzutragen, finden sich unter den 17 Stücken der ersten CD jede Menge Lückenfüller, auf die man getrost hätte verzichten können. Und auf CD2 sind dann genau die Ohrwürmer, die auf der ersten fehlen -jedoch als aufgeblähte Maxi-Versionen im Acht-Minuten-Format: Selbstverliebt, narzisstisch und nervig. Dabei sind „Let’s Go Crazy“, „Little Red Corvette“. „Raspberry Beret“ und „Kiss“ in den Single-Versionen unschlagbar – so lang und so durchstrukturiert, wie sie sein sollten. Doch mit endlosem Sequenzer-Getucker sorgen die Maxi-Versionen höchstens für ein müdes Gähnen. Und wen sollen diese Mutationen überhaupt erreichen? Sammler haben eh jede Maxi-Single des kleinen Prinzen, und Neueinsteiger und Normalkonsumenten kommen sich allenfalls geprellt vor. Sie wollten die Highlights aus den 18 Warner-Platten der Jahre 1978-1996. Doch was bekommen sie? Dancefloor-Verbrechen der 80er-Jahre, die genauso alt klingen, wie sie sind. Damit ist der Kredit, den 3121 erspielt hat, gleich wieder futsch >>>

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