Primus :: Green Naugahyde
Prawn Song Records/Soulfood
Nach elf Jahren Pause widmet sich das schräge Trio wieder dem Art-Rock.
Vor ihrer Trennung hatten Primus ganz schön aufgedreht. Der Sound war fett, die Songs hatten Prog-Länge und Prominenz von Stewart Copeland bis hin zu Tom Waits assistierte. Antipop hieß das dazugehörige Album. Dieser Titel passt viel besser zu dem, was die Band jetzt anbietet. Überall stößt man auf Spuren der Avantgarde-Väter Residents, vor allem während der langen Geräuschsequenzen, die sich immer wieder in die Songs schieben und den nervösen Funk-Rock abmildern. Les Claypool hat verlauten lassen, dass Primus wieder beim Sound von Frizzle Fry angelangt sei. Dem muss widersprochen werden. Es geht in die unterschiedlichsten Richtungen. Die psychedelische Polka wird aus der Mottenkiste geholt. Das Seemannslied spielt für den passionierten Fischer Claypool natürlich eine große Rolle. Auch der Dub-Reggae ist mit dabei. Dazu beschwert sich der Bandleader darüber, dass heute alles in China produziert werde („Eternal Consumption Engine“). Im nächsten Moment spricht er sich dafür aus, die Welt doch bitte durch die Augen des Eichhörnchens zu betrachten. Schön zu hören, dass dieser komische Kauz nach der langen Pause noch immer seltsame Dinge ausheckt.
Key Tracks: „Last Salmon Man“, „Eyes Of The Squirrel“, „Moron TV“
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