Primal Scream

COME AHEAD

BMG/Universal (VÖ: 8.11.)

Die Schotten hängen eine Siebziger-Disco-Kugel auf und ergänzen sie mit Blues, Soul und Pop.

Selbstbeschränkung war nie Bobby Gillespies Ding: Während seiner 40 Jahre im Pop-Business manövrierte er Primal Scream vom Anorak-Pop zu Indie-Rave, von Stones-Nostalgie bis Punktronica. Auch das gemeinsam mit dem Urbesetzungs-Gitarristen Andrew Innes und Produzenten David Holmes entstandene 13. Album COME AHEAD will überraschen, indem es ganz andere Wege als der Vorgänger CHAOSMOSIS (2016) beschreitet. Zurück sind die Sängerinnen, die in der SCREAMADELICA-Era-Rave-Hymnen wie „Loaded“ zum Strahlen brachten und auch nun jeden noch so zartbitteren Song verzuckern.

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Sie eröffnen das Album a cappella mit Gospelgesang: „Ready To Go Home“ – es geht um Gillespies verstorbenen Vater – mutiert zu einer mit viel Streicherdrama aufpolierten Siebziger-Disco-Kugel. Soulgetränkte Sängerinnen, dick aufgetragene Streicher und Disco-Bass pflastern weite Teile der Wegstrecke dieses Albums, so auch die Single „Love Insurrection“ mit Nile-Rodgers-Gedächtnis-Gitarre. Oft klingt das nach den Disco-Spektakeln von !!! aka Chk Chk Chk, die jedoch genau wie Primal Scream ihre kreative Sturm- und Drangzeit schon hinter sich haben.

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Als Disco-Album sollte COME AHEAD gleichwohl nicht begriffen werden, Genre-Killer Gillespie hat auch für Souliges, Bluesiges, sogar Krautiges gesorgt. Er will unberechenbar bleiben, aber nicht nur angesichts der bisweilen unterkomplexen Texte gelingt das nicht immer.

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