Pras Michel – Win, Lose or Draw
Die Gerüchte um eine Wiedervereinigung der Fugees reißen seit Monaten nicht ab, was Pras Michel aber nicht daran hindert, sein Glück mit einem neuen Soloalbum zu versuchen. Ähnlich wie sein Kollege Wyclef Jean ist Pras ein begnadeter Eklektiker, der genau weiß, wie das ganze Spiel funktioniert. Sein erstes Soloalbum Ghetto Superstar war, trotz der gleichnamigen Hitsingle, eine wenig überzeugende Angelegenheit. Mit Win, Lose or Draw will er nun alles besser machen und scheitert erneut. Es ist ja nicht so, daß er keine Ideen hat, aber ob es ein besonders guter Einfall war, für „Haven’t Found“ sich so deutlich bei U2 und „Still Haven’t Found What Im Looking For“ zu bedienen, muß man doch stark bezweifeln. Auch andere Tracks wie zum Beispiel die Einwanderungshymne ‚For Love‘, ein mehr oder weniger deutlicher Brief an seine Landsleute in Haiti, lassen sich nicht gerade als Offenbarung feiern. Pras Michael tendiert dazu, es sich über weite Strecken zu einfach zu machen. Da helfen dann auch prominente Gäste wie Sean Paul und Spragge Benz, die ihn auf „Dance Hall“, einem der wenigen gelungenen Songs des Albums, begleiten, nur wenig. Pras schafft es auf Win, Lose or Draw, sich wieder einmal heillos im Gestrüpp verschiedenster Stile zu verfangen und letztendlich nur in Ausnahmefällen den Weg in die musikalische Freiheit zu finden. Songs wie „Mistakes“ oder dem gemeinsam mit Ex-Fugees-Kollege Wyclef Jean eingespielten „Angels Sing“ fehlt einfach eine nachvollziehbare Linie. Der Stilmix aus Reggae, Dancehall, Pop, HipHop und Soul klingt einfach viel zu beliebig und austauschbar. Daran ändert auch die eine oder andere gelungene Nummer nichts. Was Pras Michel fehlt, ist eindeutig ein eigenes Profil.
www.prasmichel.com
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