Portugal. The Man

CHRIS BLACK CHANGED MY LIFE

Atlanrtic/Warner (VÖ: 23.6.)

Indie-Soul-Lieder über den Tod, denen aber die Hingabe fehlt.

Der im Albumtitel genannte Chris Black war ein guter Freund der Band, der 2019 verstarb und ein gigantisches Loch ins Banduniversum riss. Es gibt rund um jede Band solche Typen, die nie mitgespielt, nie coproduziert oder auch nie einen Verstärker geschleppt haben, deren pure Präsenz aber dennoch großen Einfluss auf die Gruppe nimmt. So ein Typ war Chris Black, weshalb Portugal. The Man ihm mit ihrem neunten Album ein Denkmal setzen.

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Sechs Jahre hat die Band für den Nachfolger ihres Erfolgsalbums WOODSTOCK benötigt, was neben dem Trauerfall auch damit zu tun hat, dass sich Portugal. The Man nach der Hitsingle „Feel It Still“ neu orientieren mussten: Nun waren nicht nur die hippen Indie-Leute auf neuen Stoff, sondern auch die Playlist-Bestücker. Die Gruppe mit Wahlheimat Portland reagiert auf die Erwartungen, indem sie nun die Art von Neo-Soul spielt, die Mark Ronson oder Danger Mouse etabliert haben.

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Der Sound in der ersten Albumhälfte ist trocken, dünn und ziemlich flach, das ist genau so gewollt, denn auf dieser leichten Grundlage bewegt sich der Groove sehr einfach nach vorne und lassen sich wunderbar Popmelodien entwickeln. Nett, aber wenig interessant. Gut, dass ein Stück wie „Ghost Town“ etwas süffiger klingen darf und die Band am Ende den Song „Anxiety:Clarity“ über die Zweifel an der Existenz spielt, im Stil einer apokalyptischen Soul- und Gospelrevue – und mit einer Hingabe, die man sich für das gesamte Album gewünscht hätte.

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