Portico Quartet

Art In The Age Of Automation

Mit leichtem Hang zur Esoterik: Nach Ausflügen in die Elektronik findet das Quartett wieder zum Ambient-Post-Jazz zurück.

Das Hang ist ein magisches Instrument mit schlechtem Ruf. Wohl, weil es zu oft in Fußgängerzonen von jungen Männern gespielt wird, die so Blicke haben, als würde in ihnen das Glück brüten wie das  Alien in „Alien“. Weniger als 20 Jahre alt und von afrikanischen, indischen, karibischen Trommeln inspiriert, hat es bisher keinen breiten Eingang in die Popmusik gefunden, obwohl der sphärische Sound doch jedes Potenzial hat, ambiente Klangfarben in warme Unplugged-Kontexte zu übersetzen.

Das Portico Quartet hat das Hang hingegen zum Markenzeichen gemacht. Erste Alben veröffentlichte Peter Gabriels Label Real World, zwischenzeitlich machten die Briten Elektro-Pop auf Ninja Tune. Jetzt finden sie, zehn Jahre nach ihrem Debüt, zu ihrem ursprünglichen Klang zwischen Jazz, Ambient und Minimal Music. Der ist äußerst dicht gewebt: Ein ganzes Ensemble von Streichern und Bläsern ergänzt, was bislang bloß Saxofon und Geige war. Dazu schön fließende Grooves – und eben dieses Hang. Selbstverständlich ist das auch ein gutes Stück zur Yoga-Flanke hin, aber zwischen Schweben und Tänzeln findet das Quartett immer wieder Sound-Seen berückender Schönheit und ungewöhnliche Texturen, die unsere ganze Aufmerksamkeit fordern.

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