Pop-Tragödien :: von Ingeborg Schober (Ueberreuter, 192 Seiten, 27,50 EUR)
Die Popgeschichte ist eine endlose Reihe von Niederlagen, Exzessen, Dramen, Tod, Verderben, Wahnsinn und Horror – so lang, dass die einzelnen Fälle und Details im Nebel der Wirrnis verschwimmen. Zeit, sie mal wieder zu erzählen, die Geschichten von Leon Theremin, der „singenden Nonne“ Soeur Sourire, den Beach Boys, Nico, Badfinger, Sid Vicious, Falco, Bob Geldof und Midi Vanilli und notfalls sogar die Tragödie Kurt Cobains – obwohl es da weniger durchgekaute „Fälle“ zuhauf gegeben hätte. Insgesamt aber ist die Auswahl der Stories in diesem kurzen, leicht zu lesenden Buch eine feine; auch die Recherche hat, bei aller Kursorität, Hand und Fuß. Bei der Umsetzung indes lief der Autorin offensichtlich die Zeit davon – da hat sich der eine oder andere Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen, fällt ein Teil des „Insiderwissens“ flapsiger Erzähl-Eile zum Opfer, und sprachlich ist das Ganze über weite Strecken haarsträubend. Ein kurzer und spannender Einstieg in die „dunkle Seite der Glitzerwelt“ (Umschlagstext), aber auch nicht mehr als ein Einstieg.
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