Pony Up – Make Love To The Judges With Your Eyes

Am Anfang waren die alten Recken angepisst: Wie so eine gerade mal aus der Highschool entwischte Girl-Group mehr Wirbel entfachen könne als all die guten Constellation- und Alien8-Bands. Und dann auch noch aufeinem US-Label. PonyUp, damals noch mit Ausrufezeichen hinter dem Bandnamen, wollte2005 in Montreal kaum ein Mensch kennen. In New York galt die Girl Group aus der kanadischen Hip-City schon als Perspektiv-Band für 2006. Was man verstehen konnte, wenn man das 7-Track-Debüt Pony Up! gehört hatte: kernkompetenter Indie-Pop in vorbildlich knappen Liedern, die mit Glockenspiel und Schulhof-Gesängen punkteten. Wer wollte, konnte sich auch darüber wundern, was kleine Mädchen an nicht mehr taufrischen Hollywood-Stars so alles finden: „Oh, Matthew Modine, we wanna be your blow-job queens, oh Matthew Modine, we think that you are peachy keen.“ Auf Make Love To The Judges With Your Eyes lassen Pony Up ihre männlichen Puppen erstmal tanzen, um ihnen hernach mit der Verspeisung zu drohen: „Dance for me. I like to watch. I’ve got that look in my eyes, and you know that I could eat you alive.“ Die Mini-LP war von vorne bis hinten Girl Group – es quietschte und schrammelte ganz schick-, inzwischen haben sich die Kanadierinnen auf Indie-Etüden in Moll verlegt, angeführt vom heftig getupften Piano Laura Wills‘. Wie das bei kanadischen Veröffentlichungen so ist, oft sind die Alben schon über ein Jahr draußen, bis sie bei uns erscheinen. Aufgenommen wurden die elf Tracks im Oktober 2005 von Howard Bilerman (Arcade Fire) im Hotel2Tango. Schaden hat der zeitliche Verzug dem flirrend dunklen Indie-Pop-Album nicht zugefügt. Diese Songs hängen immer noch ganz hervorragend durch.

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