Polarkreis 18 – Polarkreis 18

Diese Band aus Dresden: so jung, so anders, so emphatisch, so (wild)romantisch, so Naturstreicher und so Beatprogramming, so englischer Gesang [bis Katzengejammer] als Instrument und Klangfarbe über jedes Befindlichkeitsgefasel hinaus, so sehnsuchtsvoller Rock und so hochwehmütiger Pop. Aber auch: so Osten (aber nicht der graue bis grausige und vor allem zumeist erdenklich popferne Osten von Rammstein, Silbermond, In Extremol. Das alles stimmt ja. Aber lasst doch bitte die ,.so“s weg! Jawohl, Polarkreis 18 klingen anders als ziemlich jede andere Band in diesem Land. Aber es gibt doch nicht zu wenige Sound- und Stilbeispiele aus nicht zu lange vergangener Vergangenheit, über die sich das vermeintliche Spektakel Polarkreis 18 herleiten lässt – und die nicht zuletzt dafür sorgen werden, dass sich vor allem der Osten Deutschlands selbst und die mit ihm weitaus enger verbundene Szene des Wavepop für sie begeistern kann. Die damals mit dem 4AD-Label ISound und Ästhetik) eng verbundenen Myrna Loy aus Bonn, die frühen Deine Lakaien, die mit und ohne Sequencer zuweilen höllisch grooven den Indiepoppervon Beige GT aus Regensburg und nicht zuletzt unsere Elfenfreunde von Sigur Ros, die inzwischen so viel Raum und Referenzen besetzen, wo Klänge zu himmelwärts fahrenden Wolken aus Symphonik und Mystik kondensieren – all das sind Wahlverwandte von Polarkreis 18. Dass wir uns nicht missverstehen: Was sich aus solchen Teilen von einer frischen Band, die mit festem Willen, offenkundiger Leidenschaft und vor allem dem hier demonstrierten Arrangementtalent ans Werk geht, an Popsongs errichten lässt, ist hörenswert über jedes blöde „Kenn ich alles schon!“ hinaus. Und gerade Musik wie diese, im besten Moment ganz Melodie und Rausch, bietet die besten Verstecke vor Menschen, die so was viel zu oft sagen. VÖ: 16. 2. >>>

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