Pogendroblem

Alles was ich noch hab sind meine Kompetenzen

Audiolith/Zebralution (VÖ: 18.11.)

Deutschpunk mit Pfiff: Hilfe für die Genre-Sanierung aus Köln.

Es dürfte dieser Band öfter passiert sein, dass man sie nicht für voll genommen hat – beziehungsweise stattdessen für total voll. Das bleibt bei einem Namen wie Pogendroblem nicht aus, greift aber zu kurz, was besonders der Song „Wie betäubst Du dich?“ darstellt. Hedonismus und Rausch werden hier nicht verworfen, dennoch ist das in hundert Jahren kein Saufsong, das Stück macht einen größeren Kontext auf und landet trotz aller punkmäßiger Verknappung in Text und Form bei der Frage, wie weit Betäubung dem Leben in der Moderne nicht inhärent sein muss.

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Das soll aus dem Album ALLES WAS ICH NOCH HAB SIND MEINE KOMPETENZEN jetzt kein Soziologie-Seminar machen, möge eher sinnbildlich stehen für die Reflexionstiefe, die Pogendroblem anderen aktuellen Punkbands voraushaben. Dieses Plus wirkt sich zum Glück nicht negativ auf die Musik aus. Die klingt immer noch roh, zugänglich, unmittelbar. Ansonsten hat sich seit der letzten Platte, die schon etliche Jahre zurückliegt, einiges getan, Pogendroblem haben beispielsweise mittlerweile eine Schlagzeugerin.

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Außerdem bietet man stimmlich nicht mehr so sehr Turbostaat-Referenzen an, man fühlt sich dagegen öfter mal an die Goldenen Zitronen oder auch die Dead Kennedys erinnert. Vermutlich auch, weil alle 15 Stücke von einer dauernervösen Dringlichkeit durchzogen sind. Dazu kommt noch Verzweiflung, Kraft und Witz – das Ergebnis ist eine der wichtigsten und aufregendsten Punkplatten des Jahres.

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