Planetakis – Out Of The Club Into The Night

Hedonismus heute. Sie ist die Boheme-Nena für kilometerlange Nächte und malträtiert einen kleinen Korg-Synthie, er ist das Saiten fressende Frontschwein von Angelika Express. Gemeinsam haben sie so eine Art Digischmockrock zur neuen Partyhochkultur erklärt. „Schepper, Böller, Knarz!‘ heilst das in Planetakisisch und verspricht den besseren Tanzflur für Indie-Kids. Die Idee stammt zweifelsfrei aus dem Hochmittelalter der Popmusik: „Raus aus der Wirklichkeit, rein in die Discothek!“ Die Ausführung auf Out Of The Club Into The Night aber verrät deutliche Schleifspuren aus dem Jahr 2007: Elektropopknallsound auf Laptopbasis mit verunstalteten Drakogiannakis-Gitarren und gut geschmierten Melodien. Als hätte man Madonna Pogo tanzen geschickt. Aber Obacht, den Pogo tanzen Planetakis schon in den Stiefelchen von Sister Minogue: „Switch me on, I’m dancing pogo in the shoes of Kylie Minogue“, singt Jenny Fey. Hans „Housepapst“ Nieswandt hat beim „Pogo mit Hans“ mitgemacht und die Regler geschoben, und Wolfgang „Rockproduzent“ Stach hatte seine Finger bei „Letters To Norway“ im Spiel. Das geht alles ziemlich unerschrocken auf die Zwölf, was man sich ja auch erstmal trauen muss, wenn man noch ein bisschen Rest-Credibility am schlaumeiernden Ende der Club-Welt behalten möchte. Diese Deutschen (Kölner!) findet man im Ausland fast schon so toll wie Nena. Solche Zeilen traut sich ja auch kein Autorenpopper zwischen Garmisch und Flensburg mehr zu schreiben: „Work your body and work your soul with money sex and alcohol.“ Das ist dann eher 1982 als 2007, Partysubversion, oder wie hieß das noch gleich?

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