PJ Harvey :: To Bring You My Love
In der Haut von einem gewissen Jesus möchte man nicht stecken, wenn die Alternative-Chanteuse den Titelsong aus ihrem mageren Körper röhrt. Auf den Erlöser wartet die Britin wiederholt an den Orten, die im Leben einer Frau immer wieder vorkommen: (sexuelle) Gewalt und Hoffnungslosigkeit in Liebesdingen. Über einen finsteren, schleppenden Rock’n’Roll stellt sie düster fest: „„I think I’m a mother, father“, über einen houseig meditativen Bass: „“God is waiting behind my wheel, I’m working for the man“ oder über einen im Wire-Stil pumpenden Synthesizer: „“That blue eyed girl became blue eyed whore“. Ungeschminkte und leidenschaftlich vorgetragene Texte, wütende Reflexionen über die Männerwelt. Die Produktion von Flood (U2, Nine Inch Nails) führt darüberhinaus dazu, daß Frau Harvey jetzt auch bei Leuten im Regal steht, die ihren spartanischen Werken bisher verschreckt die kalte Schulter gezeigt haben.
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