Gefällig, beliebig, selbstbezogen, aber immer noch die Pixies, die Indie-Erfinder, verdammt.

Als im Herbst vergangenen Jahres ihre EP1 erschien, hätte man meinen können, die Pixies hätten allen ihren Fans einzeln in den Vorgarten gekackt. So persönlich schienen es viele zu nehmen, dass die neue Songsammlung dieser großen Band nicht das Niveau ihrer 25 Jahre zurückliegenden Meisterwerke hatte. Für das hier vorliegende erste Pixies-Album seit 1991 wurden jetzt besagte EP und dessen Nachfolger, EP2 und EP3, zusammengeklatscht.

Das Ergebnis ist bei Weitem nicht so frevelhaft, wie es die Kritiker vor einem halben Jahr von den Dächern geiferten. OK: Der Default-Modus der Pixies Version 2.1 ist ein für SURFER ROSA-Fans unverzeihlich gemütlicher Midtempo-Trott. Aber Joey Santiago spielt seine Gitarrenlicks immer noch auf Stahlwolle-Saiten ein, und obwohl INDIE CINDY das Blutrüns­tige der frühen Pixies abgeht, gibt es für diejenigen, die sich darauf einlassen, einiges zu holen: „Greens And Blues“ etwa, das trotz Stadionrock-Tendenzen echte Melancholie transponiert. Oder die Surf-Gitarren und Harmonien im Refrain von „Snakes“, oder, warum denn nicht, die gefälligen Alt-Rock-Melodien in „Another Toe In The Ocean“.

Gut, „Blue Eyed Hexe“ ist ein geringfügig umgeschriebenes „U-Mass“, und die 2013er-Comeback-Single „Bagboy“ Pixies-nach-Zahlen. Aber mehr Songs, die wie „U-Mass“ klingen, ist nicht das Schlechteste. Und wenn einer die Pixies-Schablone anlegen darf, dann doch wohl die fucking Pixies – oder das, was nach Kim Deal von ihnen übrig geblieben ist.