Pinback – Autumn Of The Seraphs

Ob sich die Herren Armistead Burwell Smith IV, der auch auf den dankbareren Namen Zach hört, und Rob Crow mit dem Coverdes vierten Albums ihres Projekts Pinback da einen Gefallen getan haben? Verpennte Engelsstatue kauert auf einem blumenumrankten Sockel, im Hintergrund beugen sich zwei extrem verästelte Bäume flügelgleich nach links und rechts- und das alles in einer ekelhaften Groschenheftfantasyästhetik. Wen soll das ansprechen? Für die optisch angelockten, hohlbeinbegeisterten Metaljünger dürfte der sich dahinter verbergende spröde Indierock eben zu spröder Indierock sein, und Menschen, die genau diesen schätzen, folgen sicherlich nicht diesem zaubertrolligen Titelbild. Sie werden’s zwar überleben, aber ein bisserl schade ist das schon auch: Schließlich entgeht ihnen so etwas wie düsterer Saddle-Creek-Sound oder nicht ganz so hektische Okkervil River. Seriös, unaufgeregt, mit sich im Reinen und stellenweise auch -wie könnte es anders sein – etwas langweilig. Doch kaum fragt man sich, wie der dritte Track noch mal genau geklungen hat, weil sich die folgende Handvoll eben nicht wahnsinnig davon unterschieden hat, erhebt sich mit „Off By 50“ so was von einem majestätischen Albumcloser, dass man sich die ganze Geschichte sofort wiederholt reinzieht und alles gleich viel, viel besser findet. Punkt. Nein: Ausrufezeichen! Den Titeltrack gibt’s übrigens nur auf CD 2 der Sonderedition dieser Platte und schon löst das Fragezeichen das Ausrufezeichen wieder ab.

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