Album der Woche

Phoenix

Ti Amo

Warner

Amore-Synthiepop als Hommage an Gelato, Frutti di Mare und La Dolce Vita.

They got so much love to give! Aus den vier Franzosen sind echte Lover geworden. Fiepste Sänger Thomas Mars im 2000er-Indie-Smasher „If I Ever Feel Better“ noch „I don’t even know what love is“, kamen Phoenix dem Gefühl spätestens 2009 mit „Love Like A Sunset Pt. 2“ gefährlich nah. TI AMO lässt jetzt endgültig alle Dämme brechen – ein Album als Liebeserklärung an die romantische Vision von Italien. Ein Gegenentwurf zur dramatischen Lage unserer Welt. Terroranschläge, Flüchtlingskrise, Trump. Einfach mal vergessen, wie beschissen alles ist, und in den süßesten Italo-Traum flüchten: La Dolce Vita und Zitroneneis genießen, bloß nicht aufs Telefonino gucken.

Klar, dass da Sätze wie „I Love You Anyway“ („Lovelife“) geträllert werden, Selbstbewusstsein und Testosteronspiegel steigen schließlich automatisch an, sobald man einen heißen ewigen Sommer in Venedig verbringt. Besonders feurig: wenn Bubblegum-Synthies auf ein Konglomerat aus französischen, italienischen und englischen Lyrics treffen. Dass man zwischenzeitlich den Eindruck bekommt, Daft Punk hätten The Weeknd einen neuen Track gebastelt, ihn aber unter dem Namen „Goodbye ­Soleil“ Phoenix untergejubelt, dürfte den gemeinen hedonistischen Fan keineswegs stören.

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