PeterLicht

ALLES KLAR

Tapete/Indigo (VÖ: 4.10.)

Der kapitalismuskritische Meister des versponnenen Indie-Pop-Songwritings spendet so viel Wärme wie nie zuvor.

Wer in einer Zeit, in der kaum mehr etwas klar ist, ein eng mit dem Zeitgeist verschaltetes Album mit ALLES KLAR überschreibt, muss entweder einen sonderlichen Realitätssinn oder ein feines Händchen für die ironische Zuspitzung mitbringen. Im Fall von PeterLicht (nur echt ohne Leerzeichen) ist es natürlich Letzteres. Steht der Titel doch mit dem Song „Klar (das bist du)“ in Beziehung, in dem er den selbstgerechten ideologischen Klimakleber-Tunnelblick mit einer Süffisanz aufspießt, die man sich so auch erst mal rausnehmen muss: „Deine Gedanken sind so schön klar / Und der Kleber ist so schön klar / Es ist alles so schön klar“.

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Dabei steht der subtile Spott, den er hier zu akustisch geprägtem Indie-Pop über all jenen ausgießt, die es gut meinen, aber wohl falsch angehen, gar nicht mal repräsentativ für diese herzerwärmende Platte. Auf der demonstriert PeterLicht vielmehr seine Inselbegabung für ebenso solidarisierende wie abstrakte „Wir“-und-„ihr“-Oppositionen ( „Wir schulden euch nichts“), beschwört auf traumschöne Weise die Kraft des Eskapismus in persönlichen Krisenzeiten („Baum im Fluss“) oder singt ein grandios erhebendes „Einfaches Lied“ wider der allgemeinen Untergangsstimmung: „Diese Welt wird weiterbestehen / Sie wird nicht untergehen“. Wie schön, so ein simples Versprechen aus dem Mund dieses brillanten Um-die-Ecke Denkers und -Texters zu hören.

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